Ich habe genug!

Ich habe genug (Betrachtung des Lukasevangeliums 2,25-35)

Wer war Simeon?

In der Kunsthalle in Hamburg und in Mauritshuis in Den Haag gibt es zwei verschiedene Gemälde aus den Jahren 1627 und 1631 zu einem Thema des berühmten Malers Rembrandt H. van Rijn. Der Künstler stellte auf seinen Bildern die bewegende Szene des Treffens Simeons mit dem Jesuskind im Tempel dar. Wer war dieser Simeon? Im Laufe der Jahrhunderte entstanden rund um die Person von Simeon einige Legenden. Doch lasst uns beim kurz gefassten Bericht der Bibel bleiben: Simeon war ein frommer und gottesfürchtiger israelischer Mann, der in Jerusalem auf den „Trost Israels“, also auf die Ankunft des Messias, wartete.

Simeons Sehnsucht wurde gestillt

In der alttestamentlichen Epoche sehnten sich viele Menschen nach dem von Gott versprochenen Messias. Einer von ihnen, der fromme Hiob, drückt seine Sehnsucht in Zukunftsform aus: „… meine Augen werden Ihn sehen ... Danach sehnt sich mein Herz in mir!“ (Hi 19,27) Uns ist nicht bekannt, warum ausgerechnet Simeon eine besondere Verheißung bekam. In Lk 2,26 heißt es: „Er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten (Messias) des Herrn gesehen habe.“ Das Warten auf das wichtigste Ereignis seines Lebens verdrängte in Simeon möglicherweise sogar die Angst vor dem Tod. Und dann kam endlich der Augenblick, in dem der Heilige Geist Simeon bewegte: „Geh in den Tempel. Dein Tag ist gekommen!“ Mit klopfendem Herzen folgte Simeon der Anweisung, und schon bald hielt er das Kind Jesus in seinen Händen. Sein Glück war unbeschreiblich groß. Zunächst lobt Simeon Gott und spricht jubelnde Worte über die Erfüllung seiner Sehnsucht: „Nun, Herr, entlässt du Deinen Knecht in Frieden nach Deinem Wort! Denn meine Augen haben Dein Heil gesehen …“ (V. 29-30)

Jesus – geboren zum Fall und zur Auferstehung

Selten enthält eine Prophezeiung so viel Inhalt in einer so kurzen Form, wie die des Simeon. Zunächst verkündigt Simeon die „Erfüllung des Heils“ und „Licht zur Offenbarung“, das Gott „vor allen Völkern bereitet hat“ (V. 30-32). Ein neues Zeitalter hat begonnen! Als Zweites spricht Simeon über den Widerstand, der sich gegen den geborenen Messias erheben wird, weil Er den wahren und verlorenen Zustand der Menschenherzen offenbaren wird. Simeon prophezeit, dass jede Scheinfrömmigkeit in Israel zu Fall kommen wird. „Die Gedanken vieler Herzen sollen geoffenbart werden“. Simeon spricht sogar von einem „Schwert“, das durch die Seele Marias dringen wird. Damit prophezeit er Maria das Schicksal ihres Sohnes, wenn Jesus für die Sünden der Welt leiden und sterben würde (V. 34-35). Doch zum Schluss kommt der schönste Teil der Prophezeiung: „Dieser (Jesus) ist gesetzt zum Auferstehen vieler“ (V.34)

„Ich habe genug“

Der wahre Sinn von Weihnachten besteht darin, dass Jesus Christus sich selbst den Menschen anbietet. Denn dazu wurde Er ja auf unserem Planeten geboren. Die Begegnung mit Ihm stillt die größte Sehnsucht des Menschenherzens. In Anlehnung an die Figur des Simeon komponierte Johann Sebastian Bach die Kantate „Ich habe genug“ (BWV 82). In der die Kantate einleitenden Bass-Arie heißt es: „Ich habe genug, ich habe den Heiland, das Hoffen der Frommen, auf meine begierigen Arme genommen; ich habe genug! Ich hab ihn erblickt, mein Glaube hat Jesum ans Herze gedrückt; nun wünsch ich, noch heute mit Freuden von hinnen zu scheiden, ich habe genug!“ Jesus wurde geboren, um uns zu Teilhabern an der ewigen Auferstehung zu machen. Nur Seinem Kommen in diese Welt und Seinem Tod verdanken wir die Vergebung unserer Sünden. Seiner Auferstehung verdanken wir das ewige Leben mit Gott.

Deine Beziehung zu Jesus ist ausschlaggebend!

Gott will, dass im Leben eines jeden Menschen eine persönliche Begegnung mit Jesus stattfindet, die das Herz des Menschen verändert. Die Bibel nennt es Wiedergeburt. Jesus wurde in einem einfachen Stall geboren. Damit wollte Gott uns zeigen, dass die wahre Weihnachtsfreude nicht von der Dekoration abhängig ist. Die Weihnachtsfeier und alles, was damit verbunden ist, sind wichtig und bewegend. Doch ohne eine wahre Beziehung zu Jesus Christus erlischt alles mit den abgebrannten Weihnachtskerzen. In meiner Vergangenheit, während meiner fünfjährigen Haftzeit um meines Glaubens willen, erlebte ich die Weihnachtsfreude sogar in den dunklen Zellen der sowjetischen Gefängnisse. Aus voller Überzeugung konnte ich sogar dort singen: „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von Fern. Mein Herze im Glauben doch allezeit singt: ‘Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!‘“

Wartest Du auf Jesus?

Simeon war gottesfürchtig, aber das war nicht alles. Er wartete auf Jesus, und er hörte auf die Stimme des Heiligen Geistes. Liebe Leser, lasst uns der Stimme des Heiligen Geistes folgen, so wie Simeon es damals getan hat. Bedenken wir: Simeons Sehnsucht hätte sich nie erfüllt, wenn er dem Antrieb des Heiligen Geistes, in den Tempel zu gehen, nicht gefolgt wäre. Der Heilige Geist will auch Dich zur Begegnung und dauerhaften Gemeinschaft mit Jesus führen. Bald wird der Herr Jesus wiederkommen, um alle, die auf Ihn warten, ins Haus Seines Vaters zu bringen! Das ewige Leben in Seiner Herrlichkeit übertrifft alle Deine Vorstellungen. In diesem Sinne wünsche ich allen ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest!

Eduard Ewert, Vereinsmitglied


Missionsnachrichten FB-6-2020

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