Christenverfolgung in Zentralasien

„Jesus spricht: Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen …“ (Johannes 15,20)
Liebe Missionsfreunde, in einer der Städte im Süden Tadschikistans gibt es eine christliche Gemeinde, die sich seit einigen Jahren treu versammelt, um den Namen Christi zu verherrlichen. Der Herr Jesus offenbart Seine Macht durch diese Christen, und mehrere Menschen sind zum Glauben an Jesus Christus gekommen. In den letzten Jahren ist jedoch in Tadschikistan eine zunehmende Christenverfolgung zu beobachten. So ist es auch im Fall dieser kleinen christlichen Gemeinde aufgrund ihrer evangelistischen Tätigkeit zur Verfolgung und Geldstrafen gekommen:
Wer seinen Glauben an Christus bekennt ...
Kürzlich erhielten zwei Pastoren der christlichen Gemeinde einen Anruf, dass sie sich bei den Strafverfolgungsbehörden melden sollten. Als sie dort eintrafen, erfuhren sie, dass der Grund für den Anruf ein 12-jähriges Mädchen sei, das regelmäßig mit ihrer Mutter die christliche Gemeinde besucht.
Das Problem lag darin, dass sie begonnen hatte, in ihrer Schule die frohe Botschaft von Christus weiter zu sagen und sich offen zu ihrem christlichen Glauben bekannte.
... wird sogar als Kind verhört!
Als die Klassenlehrerin dies erfuhr, informierte sie nach einem Gespräch mit dem Mädchen den Schulleiter. Gemeinsam brachten sie das Mädchen ins Bildungsministerium und anschließend zur Polizeiwache. Dort begannen sie, psychologischen Druck auf das Kind auszuüben, bis sie dann während des Verhörs von den Gottesdiensten erzählte, die Leiter der christlichen Gemeinde benannte und auch das Gebet „Vater unser“ in tadschikischer Sprache aufschrieb.
Verhör, Demütigung, Bedrohung und Strafe
Erst jetzt wurde die Mutter des Mädchens vorgeladen. Sie ist eine Witwe, die drei minderjährige Kinder allein erzieht. Als sie verhört wurde, antwortete sie, dass sie ihre Kinder zu den Gottesdiensten mitnehme, da sie niemanden habe, bei dem sie sie hätte lassen können. Da es verboten ist, dass minderjährige Kinder an christlichen Gottesdiensten teilnehmen, wurden dann als nächstes die beiden Leiter der christlichen Gemeinde vorgeladen und den ganzen Tag lang verhört, gedemütigt und bedroht. Schließlich wurde eine Geldbuße von 5.000 Somoni belegt. Dies entspricht etwa 440 Euro und ist für die Menschen vor Ort bereits eine sehr hohe Summe, weil es sechs Mindestmonatsgehältern entspricht.
Gebete und Unterstützung in schwieriger Zeit Bitte betet für
- das Mädchen und ihren geistlichen Schutz.
- ihre Mutter, dass der Herr Jesus sie in dieser schwierigen Situation stärkt.
- die Leiter der christlichen Gemeinde, damit Gott ihnen Kraft und Weisheit gibt, den Dienst weiterzuführen.
- die christliche Gemeinde mit 20 Erwachsenen und 25 Kindern, die ein Licht in dieser Stadt ist.
Gottes Liebe erreicht Verlassene
Welchen Wert hat ein Kind und seine Mutter?
Jeder Mensch ist von Gott geschaffen und besitzt eine wertvolle unsterbliche Seele. Leider gibt es jedoch Länder, wo Gottes Wort – die Bibel – nicht oder wenig bekannt ist. Dadurch leben die Menschen nach eigenem Maßstab und fügen einander oft großen Schmerz zu.
So ist es auch in Kirgistan, einem muslimisch geprägten, zentralasiatischen Land. Ganz abgesehen von den vielen Zwangsehen, die nach wie vor durch den zwar offiziell verbotenen, aber dennoch praktizierten Brautraub existieren, werden auch Kinder, die mit einer Hasenscharte oder einer anderen Behinderung geboren werden, als ein Fluch bzw. eine Strafe von Allah angesehen. Viele Männer lassen sich dann von ihrer Frau scheiden und setzen Mutter und Kind einfach auf die Straße aus.
Liebe bringt Verzweifelte wieder zum Lächeln
Unsere Kontaktperson Natalia vom Werk „Hände der Liebe“ berichtet aus Kirgistan: „Der kleine Asamat wurde mit einer Hasenscharte und einer Deformation an den Zehen geboren. Als sein Vater die Mutter in der Geburtsklinik besuchte und von der Behinderung des Kindes erfuhr, verließ er sie und verbot ihr nach Hause zu kommen. Ajsada war absolut verzweifelt und wusste nicht was sie tun sollte. Es ist ihr erstes Baby und die erste Geburt und jetzt dieser Schlag. In ihrem Schockzustand wollte sie das Kind in der Klinik lassen und fliehen.
Da wir einen guten Kontakt zur Klinik unterhalten, erfuhren wir von der Situation und fuhren sofort hin. Wir trösteten die junge Mutter und versprachen ihr, sie in unser Heim „Zuflucht“ aufzunehmen.
So kamen Ajsada und Asamat zu uns. Bitte betet für Mutter und Kind. Sehr bald wird es eine Untersuchung bei den Ärzten geben und dann warten wir darauf, dass das Baby operiert werden kann. Ajsada ist natürlich sehr besorgt, wie es weitergehen wird.
Wir sind glücklich über die Veränderungen in ihnen, die Gott schenkt. Die beiden sind nun seit fünf Monaten in unserem Heim und mittlerweile kann Ajsada wieder lächeln und sich freuen. Ihr Herz ist sehr zu Gott hingezogen, sie stellt viele Fragen und sucht den Heiland. Wir glauben und beten, dass Christus sie zu einem Kind Gottes machen wird. Sie ist sehr dankbar für die Wärme, den Trost und die Fürsorge, die sie und das Kind erfahren.
Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung des Missionswerkes FriedensBote. Dadurch wird es uns möglich, das Haus zu beheizen, sowie die Pampers, Babynahrung, Fahrkosten und das ganze Projekt zu finanzieren.“
Ein Zuhause für die Verstoßenen Frauen mit Kindern
Viele dieser Frauen sind so gebrochen und suchen so verzweifelt nach Liebe, dass diese liebevolle Hilfe der Christen auf ein offenes und bereitwilliges Herz stößt. Bitte beten Sie für die Christen, die daran arbeiten, diese Mütter und ihre Kinder von der Straße zu holen und ihnen die sichere Geborgenheit eines Zuhauses zu geben.
Bitte beten Sie mit uns
Ein weiterer Grund zum Beten ist auch, dass in Kirgistan die Gesetze betreffs der Religionsfreiheit seit den letzten 15 Jahren systematisch verschärft werden.
„Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war. Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig!“
(Ps 139,16-17)