Witwen in Not
Das Leben der Witwen ist im Winter besonders schwer. Schon beim Aufwachen haben sie nur zwei Gedanken: „Was esse ich heute? Woher nehme ich die Mittel für ein Bündel Holz?“ In diesem Jahr ist der Winter besonders kalt. Wir hatten nachts Frost bis zu -25 °C. In der Ukraine gingen die Temperaturen bis -30 °C und in Jakutien bis -48 °C.Am letzten Sonntag holte ich Nadeschda, eine ältere Witwe, zum Gottesdienst ab. Sie lebt 25 km entfernt. Als ich ins Haus kam, sah ich sie in Handschuhen und Wintermantel in der Wohnstube sitzen. Weil die von ihr benötigten Medikamente und Nahrungsmittel teuer sind und sie nur über eine kleine Rente verfügt, versucht sie, am Brennholz zu sparen. Dafür muss sie „ein wenig“ frieren, wie sie sagt. Nadeschdas Eltern starben, als sie sieben war. Schon früh wurde sie Witwe. Kinder und Verwandte hat sie keine. Selbst die Nachbarn liegen alle schon auf dem Friedhof. Allein sitzt sie in ihrer Wohnstube und betet … Als ich sie sah, musste ich weinen. So wie Nadeschda, ergeht es vielen Witwen in der ehemaligen Sowjetunion. Aber gerade die Gebete der hungernden und trauernden Witwen sind es, die uns tragen.
Nikolai Ryschuk/Weißrussland
Das Missionswerk FriedensBote startet das Projekt „Witwen in Not“, um den Witwen im Osten soweit wie möglich zu helfen. Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, vermerken Sie bitte auf Ihrer Überweisung „Witwen in Not“. Bitte beten Sie für die unzähligen Witwen und Waisen im Osten, besonders in den Kriegsgebieten der Ostukraine.